Philosophie
Zuhause am Sehnsuchtsort
Wir haben alle Erinnerungen an Sehnsuchtsorte in uns. Meist sind es schöne Orte, verknüpft mit positiven Erlebnissen. Diese Erinnerungen, die uns positiv besetzt seit unserer Kindheit begleiten sind für mich Hinweise darauf, wer wir sind und was uns stärkt und motiviert.
Mit den Mitteln der Gartengestaltung kann man nicht so einfach einen Sehnsuchtsort schaffen, aber man kann die beste Grundlage für einen setzen.
Für mich ist so ein Sehnsuchtsort ein Garten, der den Geist seiner Entstehungszeit atmet aber nicht gleich vom nächsten neuen Trend fortgeweht wird. Er ist nicht ganz von dieser Welt und ruht doch in Ihr. Ein Ort, den man betritt und sofort das Besondere spürt. Ein Ort, an dem man sich einfach gerne fallen lässt.
Gartengestaltung beginnt mit Zuhören
Materialien und Elemente –was macht einen Sehnsuchtsort aus?
Beim Thema Sehnsuchtsort spielen mir die Materialien der Gartengestaltung in die Hände. Schon auf den ersten Blick ist der Unterschied zwischen Materialien wie z. B. Edelstahl und Holz augenscheinlich. Die Seele eines Gartens entsteht aber meist durch viel subtilere und elementare Sinneseindrücke.
Schatten, der das Spiel des Windes auf den Boden zeichnet, Wellen, die das Sonnenlicht glitzernd auf die Steher der Pergola werfen, ein Feuer dessen Funken zu den Sternen aufsteigen. Was ist ein kühler Innenhof ohne das Plätschern von Wasser, was ein Frühlingstag ohne den Geruch nach warmer Erde und frischen Blüten und was ein Maitag ohne Bienensummen? – Das sind die Materialeigenschaften, die sich tief in unser Gedächtnis einprägen und die deshalb entscheidend für die Wahrnehmung eines Gartens als Sehnsuchtsort sind.